Gästebuch Offizielle Erklärung der BI Mestliner Gespräche Fotogalerie Kontaktinformation Links
         
   
Presse - Archiv

zurück    
  Schreiben von Windkraft-wie-weiter? an Minister Holter
zur Überprüfung der Eignungsgebiete


3. September 2002

Die Zukunft der Raumplanung und Eignungsräume für Windkraft in MV

Sehr geehrter Herr Minister Holter,

wir sind Bürger des Landkreises Parchim und verfolgen mit zunehmender Besorgnis die Entwicklung der Eignungsräume für Windkraftanlagen in MV und speziell im Landkreis Parchim.

Wir sind uns mit vielen Bürgern und Fachleuten einig:
SO GEHT ES NICHT WEITER!

Die ursprüngliche und sinnvolle Absicht, den Ausbau der Windenergie durch Eignungsgebiete zu steuern, ist von der Realität der technischen Entwicklung von Windkraftanlagen und deren Auswirkungen eindeutig überholt.

Der rasante Fortschritt konnte damals kaum vorausgesagt und berücksichtigt werden.

Ein Windpark mit 20, 30, 40 oder noch mehr Windrädern von 120 oder 150 und bald 180 Metern Höhe mit nächtlicher roter Flugbefeuerung hat heute eine Ausstrahlung in unsere Landschaft und auf die Menschen, die mit einer Begrenzung durch die bestehenden Eignungsgebiete überhaupt nicht mehr erfassbar oder gar eingrenzbar ist.

In einem aktuellen Gutachten von Kriedemann wird aufgezeigt, dass die Eignungsgebiete bei ihrer Festlegung seinerzeit nur für Höhen bis zu 100 Meter untersucht wurden.

Eine Auslegung von Windkraftanlagen darüber hinaus muss dementsprechend eine kritische Neubefragung der Eignungsgebiete wie auch der Abstände zur Folge haben.

Je mehr die Bevölkerung in MV konkret damit in Berührung kommt, desto größer werden Zweifel und Widerstand gegen die Art und Weise des Ausbaus der Windenergie.

Der profitablen Ausbeute der Windenergie für die meist auswärtigen Investoren steht ein diffuser Nutzen für die Menschen in MV bei immer deutlicher zutage tretenden Langzeitschäden durch riesige Wind-Industrie-Parks entgegen.

Damit einher geht bei den Fachgremien die Erkenntnis, dass die Gestaltung der Eignungsräume, die Abstandsregelungen auf Basis veralteter und unzutreffender Lärmschutzvorschriften oder auch einzelne Punkte der Umweltverträglichkeitsprüfung für Windkraftanlagen einer dringenden Überarbeitung und Änderung bedürfen.

Mit Besorgnis hören wir aber aus Ihrem Ministerium eine offenbar einzige Antwort: Kein Handlungsbedarf, alles bleibt wie es ist.

Damit sind wir nicht einverstanden.

Wir fordern Sie und die entsprechenden Fachbehörden auf, hier unverzüglich Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und des Landes MV vor einer alles überragenden Verschandelung durch riesige Windkraftanlagen zu ergreifen.

Es darf nicht zugelassen werden, dass das Wohl unseres Landes allein am Gängelband einiger Wirtschafts- oder Politikinteressen hängt.

Wir bieten Ihnen unsere Unterstützung.

Wir schlagen Ihnen vor, kurzfristig in einer Konferenz mit allen beteiligten Seiten nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und Sofortmaßnahmen zu vereinbaren.

In Erwartung Ihrer Antwort.

 

Mit freundlichen Grüßen

Peter Enterlein - Bürgerinitiative Mestlin
Norbert Hein - Bürgerinitiative Goldenbow/Friedrichsruhe
Dr. Köppen - Bürgerinitiative Dargelütz/ Hof Bergrade
Gudrun Lübbe - Bürgermeisterin Gemeinde Zölkow
Egon Marschner - Bürgerinitiative Matzlow-Garwitz
Renate Knorr - Bürgerinitiative Hohen Pritz

Wir werden auch weiterhin die Öffentlichkeit mit einbeziehen, Kopien dieses Schreiben gehen als Leserbrief an die Presse bzw. sind im Internet zugänglich.

 

 
 
 

Handle stets so,
daß kein anderer
gefährdet,
geschädigt,
oder mehr als
nach Umständen
unvermeidbar
behindert oder
belästigt wird.

Immanuel Kant
1724 - 1804

 
 
 
webmaster@www.windkraft-wie-weiter.de
| 2003 |

last update:
02.04.2003 19:54