HALLO NACHBAR 19.07.2003
2. Mestliner Gespräche zur Windkraftnutzung
in MV
Mestlin. Die Bürgerinitiative
„WINDKRAFT - WIE WEITER?“ zieht ernüchternde und
zwiespältige Bilanz: Aus Sicht der Betroffenen ist ein Angehen
der Probleme durch Ministerien und Ämter nicht wirklich erkennbar.
Die Interessenvertretung der Bürgerinitiative
„WINDKRAFT - WIE WEITER?“ hatte, aufbauend auf den ersten
Mestliner Gesprächen zur Windkraftnutzung vom Januar diesen
Jahres, eine weiterführende Gesprächsrunde mit Bürgermeistern,
Behörden und dem Bau- und Umweltministerium organisiert.
Die Veranstalter haben in ihrem Resümee eine
ernüchternde Beurteilung der Ergebnisse gezogen. Sie mussten
aus ihrer Sicht feststellen, dass bei den seinerzeit gemeinsam u.a.
mit den Ministern Holter und Methling diskutierten Problemen so
gut wie kein Fortschritt zu verzeichnen ist:
Bis auf eine durch das Umweltministerium angedachte
Projektstudie zu den Auswirkungen auf die Anwohner und der Aussicht,
die Mindestabstände zu Windkraftanlagen unwesentlich zu erhöhen,
war für die anwesenden Bürger und auch Bürgermeister
nicht sichtbar, dass die bei den Ersten Mestliner Gesprächen
aufgeworfenen Fragen und Probleme seither wirkungsvoll in die Arbeiten
des Bau-Ministeriums eingeflossen sind.
Es gibt nach wie vor keine Aussage, wie die im Koalitionsvertrag
festgehaltene Überprüfung unbebauter Eignungsgebiete aussehen
soll, es gibt keine Aussagen, wie prinzipiell mit größeren
Bauhöhen über 100 Metern umgegangen werden bzw. wie die
technische Entwicklung berücksichtigt werden soll, es gibt
keine Aussage zu Anforderungen nach einer Art TÜV für
Windkraftanlagen, es gibt keine Aussagen zur wirksamen Wahrnehmung
er Selbstbestimmung der Kommunen im realen Planungsprozess.
Der geplante und dringend erforderliche neue Windenergieerlass
scheint bereits im Ansatz nicht die besprochene Reaktion auf die
Entwicklung der Technik zu sein.
Es sind nach wie vor folgende Fragen nicht beantwortet:
Wer überprüft die noch nicht bebauten Eignungsräume
unter Berücksichtigung neuer Aspekte auf ihre heutige Eignung?
Wie reagiert die Regierung auf Situationen, wo in
Gemeinden mittlerweile fast einhellig alle Bewohner ein lange zuvor
befürwortetes Eignungsgebiet ablehnen und gegen ihren Willen
gezwungen werden sollen, die Bebauung mit Windkraftanlagen umzusetzen?
Woher kommt es, dass gerade Gemeinden, die schon
Erfahrungen mit Windenergieanlagen auf ihrem Gebiet haben, sich
gegen den weiteren Ausbau wehren?
Entscheidungen, die politisch gewollt sind und deren
Wurzeln mehr als 10 Jahre zurückliegen, müssen nach Verständnis
nicht nur der Vertreter von „WINDKRAFT WIE WEITER?“
auch auf den Prüfstand gestellt werden und Änderungen
erfahren können.
Dazu war aus den früheren Gesprächen im
Januar ein gewisser Konsens zu erkennen, wovon nunmehr nichts zu
spüren war. Die Vertreter der BI fragen:
„Gibt es hier noch andere Antworten oder müssen
wir davon ausgehen, dass diese Entwicklung, entgegen den Tendenzen
der Ersten Mestliner Gespräche, so gewollt ist? Wir würden
dies bedauern, jedoch nicht hinnehmen.“
Die Vertreter der BI „WINDKRAFT- WIE WEITER?“,
Norbert Hein aus Goldenbow, Peter Enterlein aus Mestlin sind zu
erreichen unter: www.windkraft-wieweiter. de.
Dort sind auch noch mehr Informationen zu diesem,
viele Bürger betreffenden, Thema zu finden.
wok

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