Schweriner
Volkszeitung - Parchim| 04.06.2003
SPD-Landtagsmitglieder bei Bürgerinitiative
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Neue Windräder: Anwohner fürchten nachhaltige Beeinträchtigung
der Lebensqualitä
Goldenbow / Zölkow / Hohen Pritz
Zu einem Vorort-Termin hatten die Vertreter der Interessenvertretung
der Bürgerinitiativen (BI) "Windkraft - Wie Weiter?"
Politiker der Landtags- Fraktion der SPD eingeladen.
Klaus Mohr und Hans-Heinrich Jarchow, der umweltpolitische
Sprecher der SPD-Fraktion, machten sich persönlich an Ort und
Stelle ein Bild. Norbert Hein, Peter Enterlein und Dr. Wilfried
Köppen schilderten den Politikern ihre Probleme.

Foto: Krautwald
Hans-Heinrich Jarchow und Klaus Mohr (v.
r.) mit den Vertretern der Interessenvertretung der Bürgerinitiative
"Windkraft - Wie Weiter?"
Ihnen geht es dabei nicht generell gegen die Erzeugung
von Energie durch Windkraftanlagen. Vielmehr kritisieren sie die
geplante massive Ballung derartiger Anlagen im Landkreis Parchim.
In dem Bereich Hohen Pritz, Mestlin, Groß Niendorf,
Zölkow, Friedrichsruhe und Grebbin z. B. sind neben den schon
vorhandenen weitere 80 bis 90 Windkraftanlagen geplant, von denen
mindestens die Hälfte über 100 Meter hoch und damit nachts
beleuchtet sein werden.
"Zusammen werden sie dann einen regelrechten
Korridor durch unsere Landschaft ziehen, der die Menschen in den
betroffenen Gebieten nachhaltig in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt",
so die Befürchtungen der BI.
Das wurde von Einwohnern der Region Hohen Pritz,
wo bereits ein Windpark existiert, bestätigt. Selbst extra
schallisolierte Fenster würden nicht verhindern, dass die Geräusche
der Windenergieriesen bis in die Zimmer gelangen.
Ständiges Brummen würde den Bewohnern die
Ruhe rauben, begleitet vom Anblick bzw. Schattenschlag, dem man
sich einfach nicht entziehen könne.
Die Vertreter der Bürgerinitiativen kritisieren
z.B., dass die Anlagen immer größer werden, die Abstände
zur Wohnbebauung wachsen jedoch nicht.
Nach ihrer Ansicht besteht die Gefahr, dass langfristig
für diese Region mehr Schaden als Nutzen bleiben wird.
Sowohl Klaus Mohr als auch Hans-Heinrich Jarchow fanden
es gut und richtig, sich hier gemeinsam mit den Vertretern der BI
informiert zu haben, um damit einen direkten Eindruck in die Fachabteilungen
des Landtages mitnehmen zu können.
Man sei dadurch sensibler für die Sorgen der
Bevölkerung geworden. Zumindest sei sehr deutlich herübergekommen,
dass die Anwohner ihre Situation als sehr belastend empfinden.
Dieser Eindruck deckt sich mit den Ergebnissen eines
ähnlichen Ortstermins mit Vertretern der PDS-Landtagsfraktion.
Nun sehen die Vertreter der BI gespannt einem geplanten
Treffen mit Vertretern der Landes-CDU entgegen.
wok
Siehe auch
Im Schatten der Rotoren - Windkraftbranche
in MV wächst stetig / Anwohner in Sorge (Schweriner
Volkszeitung vom 23.01.2003 )

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